Die Aula des Richard-Wossidlo-Gymnasiums war am Nachmittag des 18.02.2025 wieder voll besetzt. Das Publikum war gespannt auf die Finaldebatten des Regionalwettbewerbs Jugend debattiert im Regionalbereich Neubrandenburg. In der Altersgruppe 1 debattierte Sophie Schumann aus der Jahrgangsstufe 8 mit drei Debattierenden vom Albert-Einstein-Gymnasium die Frage: „Sollen Dialekte in der Schule unterrichtet werden?“ In der lebhaften Debatte argumentierte die Pro-Seite mit der Förderung von Kultur und Tradition, die durch Dialekt-Unterricht verfolgt würde. Die Contra-Seite zweifelte das Ziel der Pro-Seite im Grundsatz nicht an, sah jedoch die Verhältnismäßigkeit eines separaten Fachs in Zeiten des Lehrkräftemangels nicht gegeben. Sophie, die in dieser Debatte die Position Contra 2 vertrat, zeichnete sich durch ein starkes Ausdrucksvermögen und durch eine solide Sachkenntnis aus und belegte am Ende den zweiten Platz, sodass sie sich für den Landewettbewerb in Schwerin qualifizierte.
In der Altersgruppe 2 der Jahrgangsstufen 10-12 stand dann die Frage „Sollen extreme Parteien von Diskussionsrunden ausgeschlossen werden?“ im Fokus. In der sehr kontroversen und sachlich geführten Debatte waren sich die Debattierenden einig, dass extreme Parteien eine Herausforderung für die Demokratie darstellen und deren Medienpräsenz insbesondere vor dem Hintergrund von Fake News differenziert zu betrachten sei. Die Debattierenden stellten dann in den Mittelpunkt, ob der Ausschluss von Diskussionsrunden im öffentlich-rechtlichen Bereich – so der Vorschlag der Pro-Seite – zielführend sei. Die Pro-Seite argumentierte damit, dass der Auftritt beispielsweise im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein Privileg sei und dass das vorgeschlagene Verbot ein Anfang sei, die Medienpräsenz extremer Parteien einzuschränken. Die Contra-Seite hielt dagegen, dass es vor dem Hintergrund der Medienpräsenz ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre, da extreme Parteien einen starken Social-Media-Auftritt hätten, und dass diese Parteien infolge eines derartigen Verbots sich in einer Opferrolle wähnten, die sie dann medial in den Fokus stellten. Timon Meyenburg, der auf der Position Contra 1 debattierte, bestach durch seine hohe Sachkenntnis und Überzeugungskraft und belegte am Ende den ersten Platz, womit er sich auch für den Landeswettbewerb qualifizierte. Goran Alexandru Bartha, der die Position Pro 1 vertrat, zeichnete sich ebenfalls durch eine sehr gute Sachkenntnis und Ausdrucksfähigkeit aus und belegte den dritten Platz.
Nach den Klassenwettbewerben vor Weihnachten, dem Schulwettbewerb sowie dem Regionalwettbewerb geht es nun am 25.03.2025 in den Schweriner Landtag, wo der Landeswettbewerb stattfindet. Zuvor absolvieren die Schülerinnen und Schüler, die sich für diesen Wettbewerb qualifiziert haben, ein Vorbereitungsseminar in Schwerin-Mueß.
In diesem Schuljahr nahmen am RWG 80 Schülerinnen und Schüler als Debattierende an den Wettbewerben teil und debattierten bspw. über eine tägliche Sportstunde in Schulen, über eine Kooperation mit einer Schule in Israel oder über ein Verbot von Pyrotechnik in Fußballstadien. Genauso viele Jurorinnen und Juroren bewerteten die Debatten und gaben qualifizierte Rückmeldungen mit nützlichen Hinweisen, die die Debattierenden in ihren nächsten Debatten umsetzen konnten. Ein großer Dank geht damit an alle Beteiligten, die Jugend debattiert am RWG erst möglich machen.

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