Am 15.12.2022 besuchten alle Geschichtskurse der 12. Klasse eine Vorstellung im Cinestar Waren (Müritz), rund um das Thema Propagandafilme. Genauer hatten wir die Möglichkeit, den Vorbehaltsfilm „Jud Süss“ aus dem Jahr 1940 zu sehen und konnten eigenständig die Erfahrung machen, wie Menschen damals manipuliert wurden. Ein Filmwissenschaftler aus Mainz klärte uns vor und nach dem Film über den geschichtlichen Hintergrund, die Manipulationstechniken der Filmemacher und über die Falschinformationen auf, welche uns durch den Film vermittelt werden sollten.

Der Hauptdarsteller Joseph Süss Oppenheimer wurde 1733 geheimer Finanzrat des Herzoges Karl Alexander von Württemberg. Diese besondere Stellung nutzte Oppenheimer jedoch aus, und verleitete den Herzog immer wieder zu Untreue gegenüber seinem Volk, zugunsten seines eigenen luxuriösen Hofstaats. Der Jude Oppenheimer begeht dabei schreckliche Taten, die die Zuschauer glauben lassen sollten, dass Juden egoistisch, geldgierig, machtbegierig sowie manipulativ seien. „Jud Süss“ basiert dabei auf wahren Begebenheiten, wobei die schrecklichen Taten nicht von Oppenheimer vollbracht wurden, sondern Anschuldigungen gegenüber dem Herzog selbst darüber kursierten, diese Taten begangen zu haben. Zugunsten des NS-Regimes hat Veit Harland, der Film-Regisseur, diese Rollen umgetauscht, um somit ein schlechtes Licht auf die Juden zu werfen und den Hass gegenüber ihnen zu steigern.
Einige Schüler und Schülerinnen berichteten, dass sie sich selbst beim Anschauen des Films daran erinnern mussten, dass es ein Propagandafilm sei und man nicht auf Manipulationstechniken des Filmes reinfallen sollte. Ebenfalls beschrieben sie die Manipulation als indirekt und klischeehaft, da der Judenhass im Film nie wirklich ausgesprochen, sondern immer nur unterschwellig vermittelt wurde.

Zusammenfassend war es für uns eine sehr lehrreiche und gute Erfahrung, um zu verstehen, wie der Hass auf Juden entstanden ist und inwiefern die Regierung unter Hitler die Bürger damals manipuliert hat.

Alexa Matzke und Charlotte Quessel