Unsere Klassenstufe 10. behandelt im Fach Geschichte im Moment das Thema 2. Weltkrieg. Aufgrund der antisemitischen Verfolgung der Juden im nationalsozialistischen Regime haben sich unsere Geschichtslehrer dazu entschieden, eine Bildungsfahrt zu einer Gedenkstätte der ermordeten Menschen zu machen.

Am Dienstag und Mittwoch, den 13.12.22 und 14.12.22, haben alle 10. Klassen die Gedenkstätte Sachenhausen in Oranienburg besichtigt. Sachenhausen war ein Konzentrationslager, in dem die Insassen Zwangsarbeit verrichten mussten. Es war das „Vorzeigelager“ der Nationalsozialisten, da dort alles sehr geordnet und effizient ablief und die Lage günstig mit ihrer Nähe zur Hauptstadt war. Die unterschiedlichen Gebäude sind mit Buchstaben von A-Z bezeichnet, da sie die verschiedenen Stadien eines Gefangenen verdeutlichen sollten. Es beginnt mit dem Buchstaben A, der Eintritt durch das Tor, bis zum Buchstaben Z, den Gaskammern. Zu Beginn waren dort nur politische Gegner inhaftiert, aber später kamen auch andere Menschen dazu, wie z.B. Juden, Homosexuelle, Sinti oder Roma.

Um 7.30 Uhr trafen sich alle Schüler am Busbahnhof am Kietz und um 9.30 Uhr kamen wir in Oranienburg an. Dort erhielten wir eine Führung über das Anwesen der Gedenkstätte. Das Konzentrationslager hatte die Form eines Dreiecks, um eine bessere Übersicht über die Insassen zu haben. Direkt vor dem KZ war das Kommandantenhaus, wo der Lagerkommandant mit seiner gesamten Familie lebte. Danach trat man durch das Tor des Überwachungsturms und kam auf den Appellplatz. Wir schauten uns eine Baracke an, welche zu einem Museum für die Opfer eingerichtet wurde. Anschließend traten wir in das Gefängnis ein, wo viele Menschen als „Strafe“ gefoltert wurden. Um den Appellplatz herum war die Schuhprüfbahn. Hier wurden Menschen gefoltert, die sich den Anordnungen der Wachen widersetzten. Sie müssten von morgens bis abends die Schuhe einer Großproduktionen testen und dürften nicht aufhören zu laufen, bis es ihnen erlaubt wurde. Als Nächstes sahen wir uns die Häftlingsküche an. Heute ist dort eine Ausstellung zu Ereignissen und der Entwicklung von Sachsenhausen. Zuletzt besichtigten wir die „Station Z“, welches Krematorium und Vernichtungsort zugleich war. Auf diesem Gelände befanden sich Krematoriumsöfen, eine Gaskammer und ein
Erschießungsbereich. Von der Gaskammer ist nur noch wenig übrig, da sie gesprengt wurde. An diesem grausamen Ort endete unsere Führung und wir hatten nun Zeit das Gelände eigenständig zu besichtigen. Letztendlich fanden wir uns um 13.00 Uhr wieder am Bus zusammen und traten den Heimweg an. Unser Tag endete um 15.00 Uhr wieder am Busbahnhof am Kietz.

Dieser Besuch war für uns Jugendliche sehr wichtig, da viele in ihrem Leben noch keine Berührung mit dem Thema hatten. Somit tragen wir alle zu der Erinnerung der ermordeten Menschen bei und setzen uns gegen das Vergessen der Geschichte ein. Vielen Dank an die Lehrer, die uns diese Bildungsfahrt ermöglicht haben.

Aus Sicht von Sophie Grobecker 10c