Am 27. Januar 2025 jährte sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Mal. Dies war der Anlass für zweitägige Projekttage am 28. und 29.01.2025 am RWG, die der Erinnerung an diese dunkelste Zeit unserer Geschichte und der Auseinandersetzung mit dem stetig anwachsenden Antisemitismus und Rassismus in Deutschland gewidmet waren. Dabei stand das exemplarische Lernen im Vordergrund.

In der Aula fand die Abschlussveranstaltung mit Schülern der 9.-12. Klassen und Gästen aus Kirche und Gesellschaft sowie dem Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, Yuriy Kadnikov, statt. Nach Musik von Sebastian Michalansky auf dem Flügel und einer Kurzpräsentation der Projekte, die Schülerinnen der Dokumentationsgruppe aus der 10. und 11. Klasse vorbereitet hatten, folgte der Höhepunkt unserer Projekttage:  Jennifer Teege las aus ihrem bewegenden Buch „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen“ vor, in dem sie die Entdeckung des dunklen Familiengeheimnisses- dass Amon Göth ihr Großvater ist – im Alter von 38 Jahren und die folgende unendlich schmerzhafte Auseinandersetzung damit beschreibt. In unglaublicher Offenheit und Anschaulichkeit las sie aus ihrem Buch und erläuterte sie diesen schweren Weg. Anschließend beantwortete sie sehr eindrücklich die Fragen der 12. Klässler und ermutigte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte sowie zu Zivilcourage und klarer Haltung in unserer so schwierigen, da im Umbruch befindlichen gesellschaftlichen Situation. Lotta und Felicitas aus der 12. Klassen moderierten dieses Gespräch souverän. Leider konnten viele Fragen aus Zeitgründen nicht gestellt werden. Ein Trost war, dass das Buch zu kaufen war und das Autogramm dieser eindrücklichen Frau diese Begegnung mit ihr unvergessen macht.

Ein großes Dankeschön an die Nordkirche für die finanzielle Unterstützung der Projekttage und an die Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte für die Finanzierung  dieser Lesung. Das so positive Feedback aller Schülerinnen und Schüler zeigte der Initiatorengruppe – Frau Dr. Rother, Herr Spies, Herr Petersen und Frau Ender –, dass sich der immense Aufwand gelohnt hat. Und wir geben den Dank an Herrn Behrns und alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen von Herzen weiter.

Im Namen der Initiatorengruppe

Dr. Dorothea Rother