Wir, die Schüler der 12. Klasse, verbrachten die Woche vom 11.09. bis zum 15.09.2023 in Oświęcim (Auschwitz, Polen) und den letzten Tag in Krakau (Polen). Gemeinsam mit Frau Hartwig, Herrn Behrns und Herrn Petersen besuchten der Leistungskurs Geschichte Klasse 12 und ein Teil des Grundkurses das Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau.
Am Montag ging es für uns um 6 Uhr morgens am Busbahnhof los. Nach einer ungefähr zehnstündigen Fahrt kamen wir dann bei unserer Unterkunft an und lernten unseren Guide für die nächsten Tage kennen. Am 1. Tag gab es kein weiteres Programm, da die Busfahrt für alle anstrengend war und die Zimmer noch bezogen werden mussten. Diese waren eine 1+ mit Sternchen!
Der 2. Tag beinhaltete eine individuelle Audioguide Führung durch das ‘‘Gedenkmuseum für die Einwohner der Region“. Auf den vielen Bildschirmen waren dann verschiedene Zeitzeugenberichte zu sehen. Dadurch, dass jeder eigene Kopfhörer hatte und per Bluetooth Verbindung jede Audiodatei der Videos auf seine Kopfhörer spielen konnte, konnte auch jeder sein eigenes Tempo bestimmen und seine Prioritäten bei den verschiedenen Berichten setzen. Nach dem Beenden der Führung gab es dann Mittagessen und kurz danach ging es weiter in das Konzentrationslager Auschwitz. Zu Beginn wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt und mit jeweils einer netten Dame als Guide, welche uns einen Rundgang durch das gesamte Lager gab, ausgestattet. Die Stimmung war still und bedrückend und die Emotionen gingen ein Stück auseinander. Während Manche von uns ruhig zuhörten, kamen manch anderen besonders in Block 5 die Tränen, als Viele durch die Schuhhaufen, Brillen- und Haarberge der Opfer ein erstes Mal einen persönlichen Bezug zu den Geschehnissen der Vergangenheit herstellen konnten. Die Stille des Zuhörens unsererseits war zum Einen dem großen Interesse der Materie an sich geschuldet, denn spannend war es ohnehin, aber auch zum Anderen der Fassungslosigkeit vieler über die Dimensionen dieser Bilder geschuldet. Abends stand eine Reflektion mit unserem Guide bei der Unterkunft an. Jeder sollte von seinem Bild von Auschwitz erzählen und wie er die insgesamt 3 Stunden im Konzentrationslager wahrgenommen hat. Ehrlicherweise mussten wir die Eindrücke und Einblicke erstmal mental verkraften und auch körperlich waren die 3 Stunden Führung für den Einen oder Anderen recht anstrengend.
Gegen 10 Uhr morgens am nächsten Tag wurden wir vom Bus zu einem Workshop gefahren, wo wir uns in kleinen Gruppen mit verschiedensten Aspekten im Zusammenhang mit dem KZ beschäftigen sollten. Nachmittags ging es dann zur nächsten 3-stündigen Führung, diesmal in das Vernichtungslager Birkenau. Dort trafen wir unseren Guide vom Vortag, welcher uns bei hohen Temperaturen durch das großflächige Lager führte, wovon größtenteils Ruinen übrig waren. Wir sahen ein paar schöne Orte, wie zum Beispiel den Wald, die Wiesen und die Bäume und im Kontrast dazu die schrecklichen Bilder, Geschichten und die Barracken, welche die dunkle Vergangenheit doch ziemlich deutlich in den Vordergrund rückte. Bei dieser Tour legten wir mehr Strecke zurück und im Vergleich zum Vortag und dem KZ besichtigten wir auch weniger Gebäude von innen. Zudem bekamen wir am Anfang Blumen, welche jeder individuell an eine für ihn passende Stelle legen durfte. Abends folgte dann wieder eine Reflektionsrunde, bei der viele, offener als am Vortag, über ihre Erkenntnisse und Gefühlslagen sprachen. Danach ging es dann schon wieder ans Kofferpacken, da am nächsten Tag die Abfahrt aus Oświęcim erfolgte.
Nach 1,5 Stunden Busfahrt in Krakau angekommen, ging es dann direkt los mit einer Stadtführung durch Krakau, die bis zum Nachmittag andauerte. Beginnend im Judenviertel mit einigen Synagogen ging es dann zu ‘‘Schindlers Fabrik“ und anschließend zu der damals einzigen Apotheke im Ghetto, welche heute ein Museum ist. Anschließend hatten wir in der Innenstadt bis 20 Uhr Freizeit, bevor wir wieder die Heimreise antraten. Nach erneuten 10 Stunden und einer recht kuriosen Busfahrt kamen wir am Freitagmorgen gegen 6:30 Uhr in Waren an.
Abschließend wollen wir uns bei unseren 3 Lehrern bedanken, dass wir diese spannende, aber auch sehr lehrreiche Fahrt erleben durften. Manchen Leuten ist die Bedeutung dieser Geschehnisse gar nicht so klar und ein paar von uns war es das tatsächlich vorher auch nicht. Wir sind der Meinung, dass, wenn man die Möglichkeit bekommt, dort hinzufahren und sich alles selbst anzugucken, man es definitiv machen sollte, denn jeder sollte einmal dort gewesen sein, um sich sein eigenes Bild zu machen, da dieser Ort einfach von so großer Bedeutung ist, dass er uns immer wieder in Erinnerung rufen sollte, dass Geschichte sich in diesem Fall nicht wiederholen darf.
Bericht von Nele Flotow, Louis Hammer, 12 c
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